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Ich schenk‘ dir einen Regenbogen

Grundstufenschüler der Heinrich-Feurstein-Schule knüpfen bunte Kontakte

Nähe zu anderen aufbauen, trotz Corona. Wie geht das? Ein Regenbogen an der Fensterscheibe wäre schön. Aber wie kommt man im Seniorenheim oder auf der Coronastation an einen Regenbogen oder andere Dinge, die Freude machen? Das dachten sich auch die neun Jungen und Mädchen der Grundstufe der Heinrich-Feurstein-Schule. Schnell hatten sie einige Ideen. Die Erst- bis Viertklässler nutzten die Zeit, in der sie in der Schule sein konnten. Mit Feuereifer machte man sich gemeinsam an die Arbeit. Unterstützt wurden sie von den beiden Klassenlehrerinnen Steffi Klett und Lisa Bucher. Jeder malte und klebte einen Regenbogen farbig aus und schnitt ihn anschließend aus.


Jetzt war man so richtig in Fahrt. An der Fensterscheibe machte sich das gut. Aber nicht nur anschauen macht Freude. Wie wäre es, wenn die Bewohner der Seniorenstationen in der Umgebung von und auf der Coronastation in Donaueschingen auch etwas in der Hand haben, etwas berühren und bewegen könnten. Etwas sehen, etwas berühren, etwas tun. Das wäre eine kleine Abwechslung in Zeiten, wo so gut wie kein Besuch kommen darf, zwangsläufig keine Berührung stattfindet, wo das soziale Miteinander viel zu kurz kommt.Die Jungen und Mädchen machten ihre Vorschläge. Man sammelte Ideen und wählte aus. Gerne hätte man den Leuten ein oder mehrere Lieder vorgesungen. Aber das war wegen der Corona Pandemie nicht möglich. Das wusste man schon. Besuche machen ging auch nicht. Aber etwas basteln, das die Bewohner dann selbst benutzen und in Bewegung setzen konnten, das wäre möglich. Schließlich suchten die neun Kinder neun Steine, die ihnen besonders gefielen, säuberten sie und bemalten sie gemeinsam mit farbenfrohen unterschiedlichen Motiven. So entstanden vielfältige abwechslungsreiche Handschmeichler und Figuren.Eine weitere Idee wurde aufgegriffen. Man besorgte sich Pustegeräte, mit denen man Seifenblasen herstellen konnte. Die Außenwand gestaltete man nach eigenen Ideen mit selbstgewählten Motiven und dem eigenen Namen. Nun würde bei jedem Pusteversuch ein neues Motiv, eine neue Figur in tollen Regenfarben entstehen und eine Weile in seinen Bann ziehen.Froh war man über das, was man sich selber für andere ausgedacht und gebastelt hatte.Aber wie konnte man die schönen Dinge den Leuten bringen?


Es wurde mit den Seniorenheimen und der Coronastation telefoniert. Man beschloss, dass die Jungen und Mädchen ihre selbstgebastelten Dinge in neun Pakete verpacken und an neun Stationen adressieren würden. Gesagt, getan. Man legte noch jeweils ein Klassenfoto mit Basteleien dazu. Schließlich machten sich die Kinder aufgeregt in zwei Gruppen nacheinander mit ihren Klassenlehrerinnen auf den Weg zur Postfiliale. Natürlich unter Coronabedingungen, mit Masken und den Abstand einhaltend.Schnell kamen die ersten Reaktionen. Es wurde telefoniert. Es kamen mit Freude verfasste Briefe und sogar ein Päckchen mit Süßigkeiten als kleines Dankeschön.Das ganze Unternehmen war eine tolle Erfahrung. Die Mädchen und Jungen hatten begriffen, etwas gemeinsam für andere in schwierigen Zeiten zu machen, bringt nicht nur den anderen Freude, sondern auch einem selber Glück und Zufriedenheit.Das war für die neun Feursteinschüler und –schülerinnen sicher nicht die letzte Aktion dieser Art. [Bericht: Renate Koloczek | Fotos: Stefanie Klett / Lisa Bucher]

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